wenn der, der gegenstaende wirft, denkt
von den balkonen, die angeheftet sind an die fassade, in der er wohnt, regnet es gegenstaende. dahinter ein raum, die anderen nennen es zimmer, er muesste es sein zimmer nennen. weiter : obwohl er das wort regen nicht mag und in diesem zusammenhang auch nicht benutzen wuerde, schwenkt er seinen arm ein. er moechte nicht weit werfen. keine rekorde, er moechte niemanden treffen, es gibt kein ziel. er tut es aus angst. er findet kein besseres wort dafuer. in diesem raum liegt er dann, wach ist er oft, er legt sich aus vernunft nieder. musik ist ihm wichtig gewesen. wenn er ueberlegt, weiss er, dass er sie vergewaltigt, hoert die stuecke kaputt. sein arm ist wieder ausgestreckt, horizontal, er ragt ueber die matratze , wie ueber die bruestung. er legt den kopf an sie, wenn sie bei ihm ist. er wirft die gegenstaende und schliesst die augen. er schaut nicht nach unten, weil es selten ein geraeusch gibt.
die farben kennt er, weil er im bett aus dem fenster schauen kann. sie ist stumm, keine prostituierte. seine grosse liebe, sagen vielleicht die nachbarn. im alleinsein bleibt er im raum stehen, sagt stundenlang kein wort, damit er seine stimme vergisst. es hallt, blech steht in der luft, gitarren in seinem raum. er ist wieder auf dem balkon. die stimme, sagt sie und dreht sich weg, ist das wichtigste fuer mich. ich drehe mich und du kannst beweisen, dass du noch da bist. er denkt: sie ist bei mir, die suesse. der kaffee macht ihn wach. er trinkt ihn und schaut nach draussen. nachts schreien katzen dort. vielleicht ist es nicht bedeutend, sagt sie.
die tuer klemmt, er geht nicht gerne hinaus. dort ist so viel, das kann man nicht alles hochtragen. auch wenn man moechte. er denkt nicht ueber den willen nach, er laesst ihn pochen und den arm bewegen. der bewegt sich schon von selbst. sie geht, obwohl er noch etwas sagen will. das wort bleibt in ihm stecken, er findet kein besseres. sie steht auf. schlank bist du, sagt er und zeigt auf die bruestung. ihre blicke treffen sich nicht mehr. sie bringt immer etwas mit, das kennt er, auch wenn er vergessen hat, dass die zukunft bald kommt. gleich stemmt er etwas hoch. die luft schneidet ihn, will nicht recht in seine lunge passen. dieses mal gibt es ein geraeusch. er erinnert sich, hinkt zurueck und sieht, dass sie fort ist. er wird nicht herunterschauen, er schliesst die augen. schwarz.
[pn]
Kategorie: wachsfigurenkabinett
Schlagworte: humor
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