neues willkommen
versprich, dass du zum arzt gehst, wenn die lymphknoten nicht bald abschwellen, sagt sie und haelt ihn am arm. aber er ist schon rausgelaufen. die tuer schwingt nach und muss auch gehalten werden. sie knuepft ihre bluse bis auf den letzen knopf zu. niemand hatte sich gesten aufgespart. gestern: sie steigen aus der maschine aus. die frau lacht, weil zwei feinen damen die absaetze auf dem runway abbrechen. heutzutage ist das fliegen leichter als das gehen. der wind scheint nur sie zu verschonen. das subtile paar hat angst. der himmel sieht hier anders aus (beinah haette sich die frau versprochen und himmler gesagt. ist noch einmal gut gegangen).ja, anders, antwortet er und zeigt die papiere dem zoellnergesicht. er riecht daran. den rest der worte schiebt die frau in den bauch. vielleicht ist spaeter dafuer zeit. tokkes schultern stehen zur seite, waehrend sie weiter versucht an seiner seite und linie zu gehen. in der wartehalle herrscht tumult. zwei maenner stehen schreiend ueber geoeffneten koffer, straehnige haare legen erboste augen frei. tokke faehrt mit dem koerper an allen vorbei. er wuenscht sich kein egoist zu sein, verschwendet ein lachen an seine frau. sie bleibt kurz stehen, um sich an die fersen zu greifen. vor den scheiben landet ein flugzeug unbeherrscht, zieht blaue faeden auf den aphalt, gebrannte gummireifen statt gebrannter mandeln. weihnachten in der karibik. treppen werden herangeschoben, zeitschriftenabgabe, auf dem rueckflug sind sie leicht zerknittert. die passagiere warten im korridor. jeder fluggast hat eine eigene taktik die sicherheitskontrolle zu ertragen. tokke kann nicht mehr weiter, er hat zuviel schnaps getrunken. du trinkst zuviel, sagt sie leise. er nimmt ein pfefferminz aus der tasche. dieses mal wurden ihm sogar die arme festgebunden. jetzt fliesst der schweiss aus den poren, kuehlt nicht bloss die haut, stinkt auch. taxisuche. die flugbegleiterin legt ihm eine hand auf den verschwitzten hals, zieht sie wieder zurueck. der flug ist gleich vorbei, sagt sie kuenstlich mild. tokkes frau schaut auf die wolken. jetzt werden sie in der schlange vorgelassen, er stolpert die drahtigen stufen herunter und schlaeft im waschraum des flughafens ein. [pn]
Kategorie: wachsfigurenkabinett
Schlagworte: figuren
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