irgendein anderer mittwoch
du bist doch nie im krieg gewesen. du weisst doch nicht, wie das ist. sagt einer und hat noch nie mit schlechten zaehnen dagesessen. seine stimme verschwindet wie ein staubsaugerkabel im raum, in einer flucht, mit dem wind schulter an schulter,sitze ich und druecke den hinterkopf in die ecke. durch das panoramafenster schlagen stahltraeger ein, 17 haelt die last einen augenblick, als reiner widerstand, hat keine zeit mehr zu uns zu schauen, verschwindet unter ihnen. das geraeusch tritt uns ins gesicht, die helme werden heiss, viele reissen sie sich vom kopf herunter, ziehen einen haarteig mit heraus. ihr erstaunen ist gross, sie hassen augenblicklich ihren herrscher. in der ecke werden wir verschont. 128 stoesst mich an. ich habe getraeumt, die zeit sei die gleiche, nur haetten wir statt zahlen namen besessen. wir lachen darueber, befinden uns im wirklichen raum, drehen die gesichter in friedenserwartung zurecht, ohne zu wissen, dass es als drohgebaerde verstanden wird.
[pn]
Kategorie: kriegstagebuch
Schlagworte: dystopie
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