idylle



heute wieder irgendein stadtfest. das heisst, dass der allerniederste abschaum mit schraeggestellten gesichtern durch die strassen wankt. geschmackloses deodorant in der strassenbahn, selbst die sonne verzieht sich, laesst raum fuer das bunte feuerwerk, grausam einfache ablenkung fuer die unverspiegelten stauneraugen. geifer an den lefzen, die muender von bierflaschen zerschnitten, es wird wieder gruende zum groehlen geben und brustklopfen, gieriges koerperlecken und einschlafen im morgengrauen. am naechsten tag laufen die samtleichen durch die pfuetzen, florentiner im guertel, kraempfe in den koepfen. heute am tag des vorausschauens klebt die zuversicht wie duenne wunschfolie ueber jedem kinn-stirn brei, macht den augenblick beachtenswert, stillhaltende ooh und aah-rufe beim budenzauber. einige rippenstoesse sind auch zu sehen. hatten die wanderer in den waeldern noch angst vor aufhockenden und kraefteraubenden waldgeistern, so zittern die zeitgenossen bei jedem doppelbild.

[pn]