welle noch einmal



sand ist mikroskopisches gestein, danach schlick unter fuessen. der mann geht weiter ins blau. das wasser kuemmert sich um den koerper, der auftrieb gerinnt. ab einer bestimmten tiefe beginnt das standardprogramm, der hals moechte ueber wassser bleiben. nicht muehsam zum lernen gezwungen, wie paare, die hochzeitstaenze einstudieren. der mann sieht das land laecheln, auf der kruemmung winken frau und kind. sie traegt einen weissen badeanzug, dazwischen tuerkise streifen. ihr steht alles. das kind hatte einen alptraum in der letzten nacht. drehte sich im beigestelltem bett, sah kobolde im hotelzimmer still hocken, bereit zum seelendiebstahl. mit stumpfem kiefer am bettpfosten. kuenstliches laecheln spuert man auch in der dunkelheit. geraeusche von draussen, eine angelehnte balkontuer. die touristenmeile pochte. zwang zum auskosten der zeit. er versuchte nicht zu schlafen, wollte seine frau betrachten, hielt kurz ihre hand, musste sie loslassen. folgte ihrem koerperrollen. im wasser. er fuellt die lunge mit luft und treibt jetzt auf der oberflaeche. die vorstellung keinen boden unter den fuessen zu haben nervt. salz im mund, die wolken erscheinen wie beleidigungen. das wasser aus den ohren kann er nicht mehr abschuetteln, unter lachenden augen etwas selbstverstaendliches tun. seine frau sagte: weisst du, dass komisches und beaengstigendes oft denselben ursprung hat? beides funktioniert nur unerwartet, nein, da taeusche ich mich jetzt, man kann doch ahnen. da gibt es keine grosse moral, wuerde er ihr jetzt sagen und laesst sich auf das meer ziehen.

[pn]