tiefentaubheit
rote haare, porzellanteint in strahlenform. das maedchen steht hier auf der klippe vor dem abgrund. es ist gluecklich. ihr freund wartet in entfernung und hat vergessen, dass sie nichts mehr hoeren kann. meist haben sie nur bilder angeschaut in den letzten wochen. kein wunder, dass sie malerin geworden ist, sagte ein bekannter neulich und hat dafuer einen faustschlag ins genick bekommen. die stille laechelt jetzt und schaut sich nur die wellen an. augenmusik erklingt in ihrem kopf. phantomgeraeusch schlaegt gegen die steine. lippenlesen ist nichts visuelles, es besteht aus intuition. sie fuehlt ihn hinter sich. die wolken stoeren sie, ihr freund ergaenzt zu oft ihre saetze, steht zu dicht neben ihr, deshalb wird sie ihn verlassen. der dolmetscher weiss nichts davon, er holt eine decke aus dem wagen. das radio hat er letzte woche ausgebaut, die platten verkauft und schliesslich darueber geweint. [pn]
Kategorie: fragment
Schlagworte: geschlechterkampf
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