protestantenneid



als haette einer eisstiele in den sand gesteckt, so stehen diese haeuser um den platz. die perspektive macht die musik, denkt groth und schaut sich staendig um. bei jedem schritt ist er von neuem anblick verzueckt. wie das wohl geht in meinem hirn. die gelben und die roten wagen verlangen die groesste aufmerksamkeit ab. als eine ambulanz vorbeifaehrt schaut groth weg, die arroganz des gesunden ist ihm in die knochen geflossen, auch wenn die sirene laut ist und nicht er. groth nimmt die haende von den ohren und weiss nicht recht wohin er gehen soll. er traegt die gleichen schuhe, die gleiche jacke. er sucht nach grazie, findet nur bilder von menschen, die im muell nach flaschen greifen. die eifrigsten besitzen eine taschenlampe und einen einkaufswagen, beladen mit ausgetrunkenen sorgen. auch groth hat kummer, doch kein substitut. er glaubt ans fechten und an heissen atem, der nicht immer schlecht riechen muss. beim hineingehen in geschaefte sucht er zuerst den detektiv, erkennt ihn an der gespielten langweile. ein theater fuer das er niemals zahlen muss. groth denkt an orte und ihre namen, will sie behalten, sie fallen ihm aus dem mund beim sprechen. er bezahlt, er tut es gerne, schaut freundlich und bestimmt in fremde augen. groth stellt sich vor, wie es wirkt, wenn er die hand zu stark gibt oder ein glas mit falschem schwung auf den tisch zurueckstellt. ein radar hinter der stirn zeigt ihm den naechsten weg, die naechste handlung. auf der strasse scheinen die menschen so konzentriert und voll beschaeftigung, dass sie vergessen haben, was sie sind. die strahlen stossen sich am koerper ab, es schlaegt ein ping zurueck. groth wird von einer elster begleitet. sie fliegt ihm immer nach. auf den balkonrand streut er ihr jeden morgen etwas brot, haelt die weisse tasse in der hand, dann mit austrecktem arm neben die birke, das birkenbild, in dem der vogel sitzt, als vogelbild. durch seine augen sieht er sich auf dem balkon stehen, beinah an die aussenwand gedrueckt. groth spuert die physik, sieht sich mit der konstruktion fallen, der grund ist poroeses gestein oder vielleicht ein handwerksfehler. die elster achtet ihn nicht. ihre punktaugen sehen die reflexion auf der scheibe hinter groth, wo eine kueche mit dem anderen fenster liegt, dahinter die vorderaussicht. der rest ist leer, wird berechnet, wenn groth die tasse in der kueche abstellt und zu dem kirchturm blickt, auf dem die uhr am schlagen ist. die elster schreckt deswegen auf und wartet bis am boden etwas glaenzt. [pn]