in der bank: geldwirtschaft
erde und pflanzen spritzen umher. der hall des schusses hat keine absolute stille als folge, die den naechsten schuss filmisch trocken klingen laesst. kakophonie in die ohren gestossen, kopfschmerzhaelfte, angestellte werfen sich zu boden. die ventilatoren zirkulieren. nun ploetzlich stille, kein schluchzen, kein stoehnen, keine befehlsschreie. alle verstehen die ueberfallskonvention, aus filmen gelernt legen sich die haende automatisch hinter die koepfe. erstaunen liegt auf den gesichtern, nicht angst. zu gaesten sind sie geworden, tritte, die gastgeber laufen geometrisch, nur eine partei fuehrt hier regie. ich bin jetzt in gefahr, denkt eine frau und fuehlt sich als sei sie von einem reporterteam in der fussgaengerzone herausgegriffen worden. das weiterleben sichert die medienstellung. der bankdirektor liegt mit fieber im bett. seine leidenschaft sind fischkonserven und das anlecken von briefmarken. die bankraeuber tragen silbermasken, sie sind alle squashspieler. die haende arbeiten aufgeregt und gezuegelt, kassen klingeln sich hinauf. stiller alarm, telefone vibrieren in jacken und handtaschen. die angestellten werden kreidebleich. verhandlungen, wird es welche geben? der attentaeter mit dem sturmgewehr zielt nur mit dem zeigefinger auf die tueren. die maske ist recht angenehm und kuehl zu tragen, skimasken haben in der probe gekratzt und abgelenkt. soweit muss man schon denken koennen. niemand wird sich die kriminellen beim aufstehen und kaffeetrinken vorstellen. das menschliche verschwindet hinter der dominanten szenerie. die raucher werden nervoes. gelaechter vor monaten, als die schnapsidee in einem ihrer hirne geboren wurde. solange man die konsequenzen ertragen kann, soll man den taten glauben schenken und sie vollfuehren. sonst gaebe es doch keine kunst. die paraphrase liegt im kopf des mannes, der die taschen mit geld befuellt. er ist kuechenphilosoph. die kriminellen hinterlassen ihre spuren, ihre eingestanzten kugeln in den waenden sind fuer die zweitverwertung gedacht, fuer die trophaeensammler und aus mitleid mit den medien. die lautstaerke zieht wieder an, durcheinander folgt. die ganze handlung flockt auf, wie schlechte milch, wird stotternd vorgetragen. geld faellt zu boden, wird wieder aufgehoben. keine quietschenden reifen, sie fliehen zu fuss durch den hinterausgang. [pn]
Kategorie: fragment
Schlagworte: gesellschaft, gewalt
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