stelldichein



das bombardement hoert nicht auf. wir werden geschult und programmiert, was gefaellt mir wirklich. wir leben in scheinbaren friedenszeiten. im diesem land, wo autoreifen quietschen, herzverfettung und kindesmissbrauch objekte sind fuer statistiker. gebaeude wachsen um uns, schautafeln werden angebracht. ich erkenne dich nicht, strahlen schiessen umher. die tiefsten toene sind am energetischsten. bitte merken. bitte aufzeigen. da sind doch meine wahlmoeglichkeiten. ich fuehle mich wie gelaehmt, nein frei. heute schien die sonne fuer einige minuten, oktober wollte ich sagen, november ist schon im kalender markiert. ein jahr geht vorbei. bei ungeraden zahlen fuehle ich mich besser. selbstverstaendlich gibt es fahrer fuer leichenwagen, diese geschichte ist so verdammt kurz. ich moechte etwas finden, nehme dazu deine hand. horizontfluechtende werden nicht aufgehalten, sie bleiben frei. mauern sind zum schutz vorhanden, nur zum schutz. politik ? haben sie meine aktentasche gesehen? sie steht dort neben der frau, die ich im handelsueblichen sinn attraktiv finde. ich sage ihr mein gehalt und die uhrzeit. sie verstroemt einen duft, achtet auf sich. in den fenstern der abendstadt sinken die koepfe auf die spinningraeder. einmal im jahr stirbt ein gesunder mensch auf ihnen oder verliert sein gedaechtnis. wir essen ploetzlich in einem restaurant zu abend. die abfolge der speisen ist egal. interessieren sie sich wirklich fuer kunst? da winkt sie ab, reell wuerde sie zustimmen, doch einige der untertoene gefallen ihr nicht mehr. polizisten kommen herein, fuehren einige ab. ich schaue nicht hin, beobachte ein anderes paar. sie hat blaue lippen, blassrosa. sie gefaellt mir. anscheinend kann sie sich nicht kleiden, doch ich finde eine vorstellung, die uns wohl beiden gefaellt. gleich lache ich leise ueber eine bemerkung meiner begleitung auf, die eine andere geschichte erzaehlt. wie bei einem vortrag haelt sie ihren kopf absolut gerade, so dass ihre halsmuskeln leicht hervortreten. das licht wird geandert. violett ist keine vorteilshafte farbe fuer eine frau. das fleisch auf unseren tellern kommt mir unnatuerlich vor. unter dem tisch schieben wir unsere fuesse hin und her. ich denke an etwas vollkommen anderes. es ist ein schlechtes restaurant, zu laut. ich glaube, dass wir italienisch essen. die kellnerin serviert sehr fahrig, hat ein laecheln im gesicht, vom vorarbeiter installiert. jemand stellt im hintergrund die wanduhr zurueck. ich drangsaliere sie etwas, damit sie merkt, dass noch widerstand besteht. der kritische augenblick, wir schalten auf ein abgesprochens programm. gepflegte isolation. die nachbarn in meinem haus halten es fuer notwendig die abfaelle abends oder morgens wegzubringen. mit dem verstecken der etiketten meinen sie sozialstudien aus dem weg zu gehen. sie wollen nicht ertappt werden. das letzte wort trifft mich unvorbereitet. ich denke an die frau mit den blassen lippen. adligenstoerung. dort drueben im hotel wohnt ein narziss, zeigst du mit langem finger. jetzt erst begreife ich, dass es eine meldung aus der tageszeitung ist, die ich mit wasser runterwuerge. ich trinke nicht mehr. tablettensuechtigeschweine, schreie ich heraus. jetzt wirkt sie gar nicht mehr nervoes, hat darauf gewartet. anscheinend ist sie sogar erregt. in jeder population gibt es vertreter unterschiedlicher komplexitaet.

[pn]